Wann wurden Dinosaurierknochen als solche erkannt?

Um 1820 erregten Funde von versteinerten Zähnen und Knochen das Interesse englischer und französischer Forscher. Ihnen wurde allmählich klar, dass so große Knochen nur von sehr großen Reptilien stammen konnten, die vor sehr langer Zeit gelebt hatten. Deshalb bezeichnete der englische Arzt James Parkinson 1822 ein Fundstück in der Sammlung des Geologen William Buckland als Megalosaurus - das heißt "Großechse". Buckland selbst nahm 1824 die wissenschaftliche Benennung und Beschreibung seiner Fundstücke vor. Damit war zum ersten Mal ein Dinosaurier als solcher erkannt und zutreffend benannt worden.

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Der englische Arzt Dr. Gideon Mantell berichtete 1825 von einem zweiten Aufsehen erregenden Fund. Seine Frau Mary hatte drei Jahre zuvor in einem Stein am Straßenrand zwei große Zähne entdeckt. In dem nahe gelegenen Steinbruch fanden sich weitere Zähne und versteinerte Knochen. Da die Zähne in ihre Form denen eines Leguans, einer Echse Mittel und Südamerikas, glichen, bezeichnete Mantell das neu entdeckte Tier, zu dem sie gehörten, als luguanodon, das heißt "Leguanzahn ". Nach weiteren Dinosaurier-Funde in England stieß man 1837 auch in Deutschland, nahe Nürnberg, auf Dinosaurierknochen. Keinem Forscher war bis dahin bewusst, dass die neu entdeckten, aber nur bruchstückhaft bekannten Tiere zu einem eigenständigen Reptilien-Typ gehören könnten. Erst nach weiteren Funden erkannte dies Professor Richard Owen in London. Deshalb schlug er 1841 vor, alle Vertreter dieser Reptiliengruppe "Diniosaurier" zu nennen. Der Name "Diniosaurier" bedeutet "Schreckensechse" oder "schrecklich große Echse."

Wer waren die Vorfahren der Dinosaurier?

Die ersten echten Landwirbeltiere, die Urreptilien oder Ursaurier, entwickelten sich vor über 300 Millionen Jahren. Sie legten ihre Eier nicht mehr wie die Amphibien im Wasser ab, sondern auf dem Land. Eine feste Schale schützte die großen Eier vor dem Austrocknen. Aus ihnen schlüpften fertig kleine Reptilien - keine Larven oder Kaulquappen wie bei dem Amphibien. Diese ersten eidechsengroßen Landtiere waren die an die unterschiedlichsten Lebensräume angepasst waren. Es gab unter ihnen Fleisch-und Schnellläufer, Wald-und Sumpfbewohner. Mindestens 6 verschiedene Sauriergruppen entstanden so. Eine davon waren die krokodilähnlichen Thekodontier (Wurzelzahnsaurier). Sie gelten heute als die Ahnen der Dinosaurier.

Wann lebten die ersten Dinosaurier ?

Das Dinosaurier-Zeitalter beginnt inmitten der Triaszeit vor 230 Millionen Jahren. Damals lagen alle heutigen Erdteile direkt aneinander und bildeten ein zusammenhängendes Landgebiet. Wegen des heißen und trockenen Klimas waren weite Landstriche wüstenartig. In den feuchten Niederungen der Flusstäler und an den Küsten wuchsen jedoch Farne und Schachelhalme. In den Wäldern gediehen Baufarne, Nadel-und Ginkgobäume. Zur Tierwelt in diesen Landschaften gehörten neben Insekten und Fröschen auch viele Saurier: Pflanzenfressende Ur- und Schnabelkopfsaurier, Schildkröten und Flugsaurier, eidechsen- und krokodilähnliche Reptilien sowie säugetierähnliche Reptilien. Die ersten typischen Dinosaurier der Triaszeit waren zweibeinig laufende mittelgroße Fleischfresser (Theropoden), wie Halticosaurus und Coelophysis. Bald tauchten auch die ersten Pflanzenfresser auf, die mit der Zeit immer größer wurden und immer häufiger auf vier Beinen liefen. Das waren die Prosauropoden, wie etwa Plateosaurus. Schließlich gegen Ende der Triaszeit die ersten kleinen, zweibeinige laufende Pflanzenfresser (Ornithopoden), wie zum Beispiel Lesothosaurus.

Wann lebten die letzten Dinosaurier?

In der Kreidezeit vor 135 bis 65 Millionen Jahren rückten die Erdteile immer mehr auseinander die Meere zwischen ihnen wurden breiter und tiefer, das Klima etwas kühler. Als Folge entstand eine gewandelte, abwechslungsreiche Pflanzenwelt. Blütenpflanzen entwickelten sich, darunter auch die breitblättrigen Laubbäume, wie Magnolien und Platanen.

Auch die Dinosaurierwelt veränderte sich mehrmals. Die Riesendinosaurier wurden immer seltener, nur wenige Arten überlebten und entwickelten sich weiter. Die Stacheldinosaurier starben sogar völlig aus. Dafür tauchten erst die Panzer- und später die Horndinosaurier auf. Neben den Schnabeldinosauriern entwickelte sich eine Vielzahl von Entenschnabeldinosaurier.

Diese reiche Tierauswahl bot riesigen Fleischfresser wie den Tyrannosaurier genügend Nahrung. Unter den kleineren schlanken Raubdinosaurier gab es zahlreiche Spezialisten:

Jäger mit gewaltigen Krallen an Händen und Füßen, straußenähnliche Kleintierfänger mit Greifhänden und zahnlose Eierdiebe. Das Ende der Kreidezeit brachte schließlich so einschneidende Veränderungen auf der ganzen Erde mit sich, dass nach und nach alle Dinosaurier-Arten ausstarben.

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Wie sahen die Meeressaurier aus?

Die meisten Saurier waren Landbewohner. Mehrere Gruppen haben sich jedoch auch das Meer als ständigen Lebensraum erschlossen und sich ihm in ihren Körperformen bestens angepasst:

1. Pflasterzahn- und Nothosaurier hatten die Gestalt einer Echse mit Ruderfüßen und einem seitlich abgeflachten Ruderschwanz.

2. Meereskrokodile und Mosasaurier verfügten über eine lang gestreckte Gestalt mit einem Ruderschwanz. Sie bewegten sich nur durch schlängelnde Bewegungen ihres Ruderschwanzes vorwärts.

3. Plesio- und Pliosaurier sowie Meeresschildkröten hatten die Gestalt einer Paddelechse. Sie benutzten nur die Beine als Ruderflossen.

4. Die delfinähnlichen Fischsaurier (Ichthyosaurier) ähnelten in ihrer Gestalt den Fischen. Sie bewegten sich mit Hilfe ihrer hohen Schwanzflosse vorwärts.

Zwischen allen Haupttypen gab es auch Übergänge, so dass eine große Vielfalt an Meeressauriern entstand. Am stärksten unterschieden sich die Fischsaurier von ihren Vorfahren – ursprünglich vierbeinigen Landechsen. Die fünfzehigen Füße wurden bei ihnen zu flachen Ruderflossen. Und die hohen Schwanz- und Rückenflossen sind keine „Erbteile" der Fische, sondern „Neuentwicklungen" der Fischsaurier !

Sally & Noémie M., Dezember 2000
(aktualisiert am 4.3.2001)