Anfang des 15.Jahrhunderts siegten die Franzosen über die Engländer, die schon seit mehr als 100 Jahre Teile ihres Landes beherrschten.

Eine Frau führte sie in die Schlacht und wurde zur französischen Nationalheldin. Jeanne d’Arc oder Johanna von Orleans.

1412 wurde sie in einem kleinen Dorf in Lothringen geboren. Ihre Eltern hatten dort einen Bauernhof. Während ihrer Kindheit half sie bei der Hausarbeit, manchmal trieb sie auch das Vieh auf die Weide. Lesen und Schreiben hatte sie nie gelernt, war aber begabt, hartnäckig und geschickt in Diskussionen mit Gebildeten.

Als sie 13 Jahre alt war, hörte sie plötzlich Stimmen. Das erste Mal hatte sie große Angst. Sie war sicher, dass diese Stimmen von Gott kamen. Sie sagten ihr, dass sie von zu Hause weggehen müsse und dass sie Frankreich von den Engländern befreien solle. Sie hörte die Stimmen jahrelang. Als sie etwa 16 war, lief sie heimlich von zu Hause fort. Sie wollte Frankreich befreien, wie es ihr die Stimmen befohlen hatten. Sie ging zum König und erzählte ihm von ihrem Auftrag. Erst glaubte er ihr nicht, aber dann nahm er sie mit auf einen Feldzug gegen die Engländer. Es gelang ihr, die Unterstützung des Thronfolgers (des späteren Karl VII) zu gewinnen, 1429 führte sie die französische Armee zum Sieg bei Orleans. Die Stimmen hatten ihr einige Tage vorher gesagt, dass sie bald in Gefangenschaft kommen würde. So war es dann auch.

Bild aus Encarta 2001

Nach weiteren siegreichen Schlachten ihrer Truppen wurden sie aber 1430 von den Burgundern gefangengenommen. Diese lieferten sie an die Engländer aus, die sie einkerkerten und sie schließlich als Ketzerin (jemand der nicht an die Lehren der Kirche glaubt) anklagten. Jeanne wurde für schuldig befunden und in Rouen am 30.Mai 1431 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Nach ihrem Tod wurden die Engländer aus Frankreich vertrieben, so dass Jeanne um so mehr als Heldin verehrt wurde. Legenden rankten um sie, und 1920 wurde sie heilig gesprochen.

Noémie Kayser

09.04.2001