Zu meinem zwölften Geburtstag bekam ich ein ganz schönes, teueres, wertvolles und seltenes Buch von meinen Eltern geschenkt. Der Titel hieß: "Was soll ich machen, wenn mir langweilig ist?" Ich sah meine Eltern komisch an, bedankte mich aber bei ihnen.

Ich fing natürlich sofort an zu lesen. Ich konnte in der ganzen Woche gar nicht aufhören mit lesen. Ich vertiefte mich so in das Buch, dass ich gar nichts mehr für die Schule gemacht habe !

Nach zwei Wochen, blieb mir nur noch ein Kapitel zu lesen, das hieß:"Wenn dir langweilig ist, dann bau ein Gegenstand." Da schrie ich auf und brüllte:"Ich hab’s!" Nach langem Grübeln und hier und da was festschrauben, bin ich fertig geworden. Vor mir stand eine Zeitmaschine! Aber als ich den ersten Versuch unternahm, bin ich ganz woanders gelandet als ich es erwartet hatte. Ich war im Jahre 3000 in Amerika. Mann, da hatte sich vieles verändert! Und zwar waren neue WTC gebaut worden. Die Kinder wurden mit dem Flugzeug zur Schule gebracht. Fliegende Autos, Häuser, Menschen, Tiere und Schulen sind um mich herum geflogen. Auf einmal kam ein Geschrei von rechts, ich drehte mich um und sah einen mega großen Bin Laden. Ich erschrak, setzte mich in meine Zeitmaschine, aber die ist nicht mehr angesprungen. Bin Laden kam immer näher. Ich unternahm noch einen Versuch, meine Zeitmaschine sprang an. Ich dachte:"Na endlich, nächstes Mal springst du sofort an, verstanden?" Ich landete dann endlich in meinem Zimmer.

Ich schrieb dieses Erlebnis so schnell wie möglich in mein Tagebuch, denn sonst wär es womöglich schnell wieder aus meinen grauen Zellen verschwunden.

Am nächsten Tag erzählte ich mein Erlebnis meinen Freunden, doch die lachten sich kaputt. Sie nahmen mich wohl nicht ernst, dann würden sie es zu spüren bekommen. Ich lud alle meine Freunde zur meiner Geburtstagsparty ein.

Als sie am Tag der Party alle in mein Zimmer stürmten, sahen sie meine Zeitmaschine und fragten:"Was ist denn das?" Ich erklärte:"Das ist ein Spiel, das ich von meinen Eltern geschenkt bekommen habe! Ihr könnt aber ausprobieren, wenn ihr wollt?" Sie antworteten mir:" Na klar!"

Wir setzten uns in die Maschine und fuhren los. Doch diesmal war alles anders. Wir sahen Farben, hörten Musik und unser Körper machte sich auf wie ein Reißverschluss. Unsere Knochen, unser Blut, unsere Sehnen, unser Herz, Gehirn, Lungen... das alles ist uns raus gesprungen. Nur die Haut blieb da wo wir saßen. Wir schauten uns an, jeder war grün und schlecht war uns auch. Nach einer Weile, ungefähr nach 5 Minuten, beruhigte sich wieder alles, unsere Körperteile kamen wieder in unsere Haut. Das war ein komisches Gefühl. Jetzt kamen wir in Australien an, uns war kotzübel, doch wir konnten uns nicht in die Sonne legen und ein Nickerchen machen, sondern wir mussten anfangen zu laufen. Denn vor uns waren Taranteln, Schlangen, Krokodile und giftige Insekten. Jeder lief so schnell er konnte, doch wurden alle von Schlangen gebissen.

Ich rief ihnen zu sie sollten alle so schnell wie möglich in die Zeitmaschine steigen. Kurz darauf konnten wir losfliegen. Mann, das war knapp! Doch der Albtraum war noch nicht zu Ende. In meiner Jackentasche saß eine Tarantel, eine Schlange und ein giftiges Insekt. So schnell ich konnte zog ich meine Jacke aus und warf sie ins Meer. Dann nickte ich kurz ein, ungefähr 10 Minuten (Ich bekam gar nichts mehr mit). Doch als wir fast zu Hause ankamen, öffnete sich wieder so ein Reißverschluss und es wurde hell, ganz hell. Unser Herz schwebte in der Luft. Jeder packte sein Herz und setzte es wieder an seinen alten Platz. Doch es war noch nicht genug. Ich sah schon Luxemburg, doch dann blieben wir stecken und zwar auf dem Eifelturm. Als ich runtersah, wurde mir schlecht. Ich versuchte den Motor anzukriegen, doch der sprang nicht an. Danielle fragte, ob wir schon in Luxemburg wären. Ich sagte:"Nein!" Sie schaute runter, sie schrie: "Ist das tief!" Ich dachte: "Scheiße !" Jetzt bekam jeder eine Krise, auch die Jungs. Wir sahen schon rote Lichter unten. Die Polizei, ein Krankenwagen und die Feuerwehr waren zu erkennen.

Nach zehn Minuten, probierte ich es nochmals, jetzt sprang er an.

Wir flogen heim, endlich! Wir kamen in meinem Zimmer an.

Ich sprang aus der Maschine und sah, dass es meinen Klassenkameraden schlecht wurde. Ich fuhr sie ins Krankenhaus. Der Arzt sagte mir, dass meine Klasse gerade noch rechtzeitig ins Krankenhaus gefahren worden war. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Wir feierten bei mir zu Hause weiter.

Ich wusste was ich machen würde mit meiner Zeitmaschine. Ich zerlegte sie in kleine Stückchen.

Als ich das gemacht hatte, öffnete sich die Maschine. So wie bei einem Teddybären. Der Reißverschluss öffnete sich ganz langsam. Und nachher wurde es hell, ganz hell.

Ihre Seele kam raus. Sie sagte mir, dass sie sehr viel Spaß mit mir hatte und hoffe, dass ich noch eine schöne Zukunft haben werde.

Ich weinte und sagte zur ihr dasselbe.

Noémie Kayser (April 2002)