Vati,
oh Vati
„Oh
nein, wenn ihr nach Weils wollt dann ohne mich. Dieses Schloss soll verflucht
sein.“ Schrie Vater indem er die Treppen runterrollte. Ja aber Vati, du hast die
Reise doch selber in einem Preisausschreiben gewonnen“ rief ich zurück.
Als
dann keine Antwort kam, lief ich die Treppe runter um zu schauen was passiert
war. Ich dachte dass er vom vielen Treppenrunterrollen hops gegangen sei, aber
er hatte sich nur auf dem Klo eingesperrt. Wir lockten ihn anschließend mit
einem Hackbraten wieder raus. In sein Wasser taten wir eine Schlaftablette damit
Mutter nicht noch einen Hackbraten braten musste. Währenddessen packten wir
unsere Sachen für den Flug nach Weils. Mutti packte Vatis Sachen. Mein
Dad ist Gerätetüfteler. Als Gerätetüfteler taugt er zwar nicht viel, aber er ist
ein prima Dad. Meine Mutter ist Hausfrau. Ob sie als Hausfrau was taugt weiß ich
nicht, denn wenn sie den Haushalt regelt bin ich in der Schule. Meine Schwester
Daisy hat so viel Hirnschmalz, dass ich mich davon ein paar Jährchen lang
ernähren könnte. Danach wäre ich richtig fett. Ich
bin eigentlich überflüssig, aber ich stell mich doch lieber erst mal vor. Ich
heiße Tobias, bin in ein Mädchen namens Carola verknallt. Bis an die
Zehenspitzen. Als
wir schon im Auto saßen war Vater noch immer im reich der Träume. Ich fragte
mich wie wir an der Polizei vorbeikämen. Ich überlegte und überlegte und Kam
schließlich zu dem Entschluss dass ich es noch früh genug erfahren würde.
Und
ich erfuhr es auch. Die Polizei wollte wissen, was denn mit Vater wäre und sie
erfuhren es auch. Sie ließen uns passieren. Wäre Vater eine Leiche gewesen
hätten wir ihn leicht ins Ausland transportieren können. Aber er war ja keine
Leich und dass merkte man auch schon alleine an seinem Mundgeruch. Im
Flugzeug wachte er auf. Neben uns, vor uns und hinter uns saß kein Mensch. Das
lag wohl auch am Mundgeruch. Mein Vater wehrte sich und wollte aus dem Flugzeug
springen. Mutter, Daisy und ich stellten uns schon die schönen Zeiten vor, in
denen Vater nicht mehr vorkam. Wir waren glücklich. Aber die anderen Fluggäste
fanden Vaters Aktion nicht so witzig. Einige vielen in Ohnmacht als Vater
versuchte die Tür aufzukriegen. Andere wiederum liefen ins Cockpit um den
Piloten bericht zu erstatten. Der Pilot rannte zu Vater und riss ihn von der Tür
weg. Vater schmiss den Piloten zu Boden und versuchte weiterhin die Tür
aufzukriegen. Sekunden Später gab Vater es auf, sich mit der Tür anzulegen. Er
schmiss sich keuchend auf seinen Platz, schnallte sich an und schlief ein.
Sämtliche Passagiere fielen aus allen Wolken. Das hätten sie am allerwenigsten
erwartet. Der Flug verlief weiterhin ruhig. In
Weils angekommen mussten wir Vater mitnehmen. Wir hätten ihn ja lieber im
Flugzeug gelassen, aber die Piloten waren solche Spielverderber und ließen Vater
nicht die Reise nach China antreten. Zu schade !!!!!!!!!! Wir
waren jetzt auf jeden fall in Weils. Mutter meinte es sei die größte Stadt mit
den meisten Kleidergeschäften. Daisy fand es sei die größte Stadt mit den
meisten Bibliotheken. Ich fand es sei die größte Stadt mit den meisten
Spielhallen und Vater fand es sei Die blödste Stadt mit den meisten
Spuckschlössern. Wir fanden alle Frieden als Mutter in ein Geschäft ging und ein
Fläschchen Chloroform kaufte. Sie sagte zu Vater dass er mal dran riechen sollte
und schon fiel er in Ohnmacht. Wir sind ja keine Unmenschen und so nahmen wir
Vater mit in unser Hotel. Es hieß Spuckhotel. Als Vater wieder zu Bewusstsein
kam, regte er sich über den Namen des Hotels. Mutter verpasste ihm daraufhin die
zweite Portion Chloroform. Vater fiel auf den Boden. Wir ließ ihn liegen.
Anschließend machten wir und auf den Weg zum Schloss Weils. Mutter war so gnädig
und hinterlegte Vater eine Nachricht, obwohl wir schwer dagegen waren. Wir
standen also jetzt vor dem geheimnisvollen Schloss. An der großen Holztür hing
ein Schild das wir nur schwer entziffern konnten. Das Schloss sah so
heruntergekommen aus, dass wir zögerten näher zu gehen und es uns aus der nähe
anzusehen. Die Fenster des Schlosses waren schmutzig. Nun ja, ein Fenster war
dreckig, zu den anderen kann ich nicht sagen, es gab sie nämlich nicht mehr. Auf
jeden Fall betraten wir das schön heruntergekommene Schlosschen trotz der
Warnung auf dem Schild. Wir
kamen in einen großen leeren Saal. Staunend schauten wir uns um. Die Wände waren
kahl und dennoch mit einem schönen Mosaik verziert. Ein alter Kamin stand in
einer Ecke. Ein Kronleuchter baumelte über unseren Köpfen. Ich stellte mir
gerade vor wie es Früher wohl ausgesehen hatte, als Daisy plötzlich aufschrie :
„Schau mal Mutti da hinten liegt eine riesige Ritterrüstung .“ Wir wollten alle
zur Rüstung um sie uns näher anzuschauen, aber gerade einen Meter vor der
Rüstung brach der Boden unter uns ein. Bevor ich realisierte was gerade abging,
schnappte ich mir Muttis Hand. Mutter schnappte sich einen Felsvorsprung und
Daisy zerrte an meiner linken Hand; (hätte sie am liebsten abgeworfen ). Wir
schrien gemeinsam um Hilfe. Wir wussten
dass es nur einen gab der uns jetzt noch retten konnte: Vati!!! Ich bat darum,
dass Vati uns retten würde. Mein Gebet wurde erhört. Kurz nachdem ich fertig war
kam Vater ins Schloss hineingestürzt. Ein leichtes Seuftzen ertönte. Vati
näherte sich langsam dem Loch. Wir schrieen gemeinsam: „Mach schneller,
Knalltüte, wir gehen sonst gleich alle in die ewigen Antivaterjagdgründe ein.“
Vater holte ein Seil hervor und schmiss es ins Loch. Daisy schnappte sich das
Seil und wurde nach oben gezogen. Anschließend ergatterte ich das Seil und dann
Mutter. Wir waren zum
ersten mal glücklich Vater zu sehen. Wir umarmten ihn und gingen hinaus. Vor dem
Eingang jedoch fand ich eine zerknüllte Schriftrolle. Ich hob sie auf und rollte
sie auseinander. Daisy riss sie mir aus der Hand und machte große Augen.
Anschließend liefen wir zu einem Antiquitätenladen. Der Händler machte ebenfalls
große Augen und telephonierte anschließend. Unter dem Blitzlichtergewitter der
Pressephotographen bekamen wir später dann auch mitgeteilt, dass es bei dem
alten Plunder um eine verloren geglaubte Schriftrolle handelte. Später auf einer
weltweiten Auktion wurde Die Rolle für anderthalb Milliarden Euro verkauft. Wir
bekamen eine Milliarde für die Rolle, der Rest ging für andere Sachen drauf. Wir
flogen heim. Aber nicht allein. Nein, wir flogen mit der wiedergewonnenen Liebe
von Vater heim.
Jo
(April 2004)