Hollenfels im November Anno Domini 2004

 

 

A

m Montag, den 22.1.2004 fuhren wir mit unserer Klasse für zwei Tage nach Hollenfels. Um acht Uhr stellten wir unsere Koffer in der Schule ab. Dann gingen wir in die Turnhalle. Die meisten Mädchen spielten Federball oder Fußball. Danach gingen wir zurück in die Klasse und wir tippten noch Texte am Computer ein. Um 10 vor 10 kam Marcel uns holen, er beklagte sich, dass wir zu spät dran wären. Wir gingen mit Marcel zum Bus und trugen dabei unsere Koffer. Als wir fertig waren mit Einladen war es 10 Uhr.

Als wir im Bus nach 3 Minuten alle unsere Plätze gefunden hatten und jeder zufrieden war, fuhren wir los. Melanie, Salima, Néda und Anne-Sophie saßen auf dem Vierersitz. Ich fing sofort an zu lesen. Ich las: „Asterix und die Goten“ Die letzten fünf Minuten fingen die Mädchen an zu singen „Ach, ist das schrecklich!“, dachte ich.

Als wir ankamen und jeder sein Gepäck hatte gingen wir in die Burg. Unten mussten wir unsere Schuhe ausziehen um nichts schmutzig zu machen. Also zog jeder seine Pantoffeln an. Außer uns waren noch weitere Schüler in der Burg. Leider war kein Lift da, so mussten wir unsere Taschen die Treppe hinaufschleppen. Dann mussten wir noch warten, weil die Frauen noch dabei waren, die Zimmer zu putzen. Eine Dame  zeigte uns wo die Toiletten sind, die Duschen, den Rittersaal..., alles Mögliche. Zum Schluss zeigte sie uns unsere Zimmer.

In einem Zimmer waren 6 Betten. Da gingen wir, die Mädchen, hin. Gegenüber waren  die Jungs. Da gab es 10 Betten. Eins davon war kaputt. Als jeder im Zimmer war, kam Marianne zu uns.

Bei uns im Zimmer war nämlich noch ein Bett frei. Wir hatten vorgeschlagen, dass Marianne zu uns ins Zimmer kommt.

Claude hatte ein eigenes Zimmer mit Notausstieg.

Nachdem wir alle unsere Sachen eingeräumt hatten, gingen wir in die Jugendherberge unsere Bettwäsche holen. Anschließend zogen wir sie auf. Marianne half uns dabei.

Uns wurde ein Spielzimmer zur Verfügung gestellt, wo wir viele Spiele vorfanden, zum Beispiel: Mühle, Zicke Zacke Hühnerkacke, Schach,...

Um zwölf Uhr gab es Mittagessen. Es gab als Vorspeise Suppe, Kartoffeln und Pute und als Nachtisch Joghurt. Wir aßen gut und dann mussten die Mädchen spülen.

U

m zwei Uhr hatten wir unsere erste Aktivität. Wir gingen in den Bergfried und stiegen eine Wendeltreppe hoch, die uns zum zweiten Stock führte.

Im Schlafzimmer des Ritters erwartete uns ein Mann. Er hieß Marco.

Wir mussten nun versuchen Bilder die er uns gab den Jahrhunderten zuzuordnen.

Danach teilten wir uns in Gruppen ein. Jede Gruppe bekam ein Buch mit Fotos von bestimmten Stellen aus dem Wohnturm oder aus der Umgebung der Burg und einen Fragebogen. In dem Buch waren auf jeder Seite drei Fotos abgebildet, doch nur eines davon war echt.

Wir mussten die Stellen, die auf den Fotos angebildet waren, finden, das richtige Foto ankreuzen und dann noch eine Frage zu dem Bild beantworten. (Aus drei Antworten mussten wir die richtige heraussuchen.)

Es waren im Ganzen 20 Etappen.

Und wer am meisten richtig beantwortete, der hatte am Schluss gewonnen.

 

Wir hatten eine ganze Stunde Zeit um alles zu suchen. Es regnete es und es war kalt. Nach einer Stunde kehrten wir wieder zurück in den Bergfried.

Marco gab uns die Auflösung der Quizfragen und wir bekamen einen Punkt bei jeder richtigen Antwort. Die Gruppen waren so: 1. Glenn. Maxime und ich  2. Nick, Charlie und Yves  3. Heitor, Véronique und Néda  4. Melanie, Salima und Anne-Sophie. Meine Gruppe kam auf Platz 2 mit 30 Punkten.

N

ach dem wir alles ausgewertet hatten, erklärt Marco uns ein neues Spiel. Es war ein Spiel, das die Wikinger schon gespielten hatten, es hieß HNEFETAFEL. Da musste man sich gut konzentrieren.

Charly und ich spielten 8 Runden, es war megacool. Wir durften zwei Spielbretter mit in unserer Zimmer nehmen.  

Zum Abendessen gab es Brot,  Schinken,  Käse,  Reissalat, Kaffee,  Milch und Tee.

Nach dem Abendessen erzählte uns der Lehrer ein paar Knobel-Scherzfragen.

 

 

D

anach kam eine Frau. Der Lehrer erklärte uns, dass wir in den Wald gehen würden, doch wir dürften unsere Taschenlampe nicht mitnehmen. Die Frau führte uns in den Turm. Dort gab es kein Licht, aber überall standen Kerzen.

Wir gingen ins 2. Zimmer. Hier standen viele Kerzen in einem Halbkreis. Eine Frau saß dahinter und bat uns Platz zu nehmen. Dann erzählte sie uns, dass wir nun in einem Theaterspiel die Hauptrolle hätten.

Als Nächstes gingen wir ins Ritterzimmer. Dort sahen wir einen Tisch auf dem Kerzen standen und ein Mann saß da mit einem schwarzen Kleid. Melanie ging hinter diesen Mann. Plötzlich sprang der Unbekannte auf und erschreckte Melanie. Es war der Meister der Geschichten. Er gab uns den Auftrag die Geschichte von Hollenfels vom Meister der Nacht zurückzuholen. Sein Geselle, Gasty, sollte uns bis zum Wald begleiten. Aber Gasty war ein richtiger Angsthase. Wenn er Angst hatte, sagte er immer „Non di pipp!“ Gasty wollte ein paar Mal weglaufen, aber wir hielten ihn fest. Im Wald war es gruselig. Wir befürchteten, dass jeden Moment einer aus dem Gebüsch  gesprungen käme. Als wir dann das Leuchten eines Feuers sahen, wollte Gasty nicht mehr weiter gehen.

Vorsichtig näherten wir uns der Feuerstelle. Beim Feuer saß ein Mann, der nur einen Arm hatte. Er meinte: „Ich werde jetzt meine Freunde, den Wind und den Wolf, rufen.“  Als der Mann nach dem Wind rief, erklang ein Lied und als er nach dem Wolf rief, heulte ein Wolf. Natürlich war es kein echter. Der Mann sagte: „Ihr müsst dem Lied des Windes folgen und den Augen des Wolfs. Und wenn ihr die Augen seht, dann müsst ihr sofort stehen bleiben.“ Erst wenn die Augen verschwänden, dürften wir wieder weitermarschieren.  Als wir uns wieder auf den Weg machten, hörten wir den Wind, es kam aus der Richtung in die wir gingen. Nach kurzer Zeit sahen wir auch die Augen des Wolfs.

Oben am Waldrand kamen wir zu einem Mann, der als Kind von Wölfen aufgezogen worden war. Er gab uns gute Ratschläge. So riet er uns zum Beispiel wie die Wölfe immer im Rudel zu bleiben.

Schließlich gelangten wir zu zwei Hexen. Sie hießen Josefinchen und Marechen. Sie erzählten uns, dass es in der Gegend einen Menschenfresser gäbe, der uns Menschen riechen würde. Sie kündigten an, dass sie uns weiterhelfen könnten. Sie fanden aber, dass wir nicht lieb genug zu ihnen seien. Also sagten wir, sie seien schön, usw., obwohl sie wie alte, kleine Monster aussahen. Anschließend gaben sie uns etwas von ihrem Zaubertrank, damit wir nicht mehr nach Menschen rochen, denn nur so hätten wir eine kleine Chance gegen den Menschenfresser. Jeder von uns musste seinen kleinen Finger in die Flüssigkeit eintauchen. Der Trank schmeckte ganz schön scharf.

Danach führten die beiden Hexen uns zum Menschenfresser. Sie hatten zwei Fackeln dabei, damit man den Weg besser sehen konnte.

 

Nun wurde es spannend! Wir mussten nämlich den Helm, der auf der Wiese lag dem Menschenfresser wegnehmen ohne von seinem „magischen Auge“ getroffen zu werden. Immer wenn er seine leuchtenden Augen auf uns richtete, mussten wir uns schnell bücken. Wir fielen dann immer in den Schlamm. Maxime schaffte es in letzter Sekunde den Helm zu erfassen.

Dann machten wir uns wieder auf den Weg und fanden schließlich den Wächter vom Meister der Nacht. Der rief seinen Meister, welcher uns zum Kampf herausforderte. Wir mussten ihn dreimal am Körper treffen und er uns nur einmal. Es war sehr schwer, denn wir hatten nur ein Schwert und einen Helm. Und er besaß ein Schild und einen Morgenstern.

Maxime, Heitor und Glenn hatten bereits gekämpft und verloren, als eine der Hexen uns auf die Fee aufmerksam machte. Wir gingen alle dorthin. Sie gab uns zu verstehen, der Meister der Nacht könne nur seine Sprache, und das sei die Sprache der Gewalt, aber er wüsste nicht was Freundschaft sei. Wir könnten ihn mit Liebe bezwingen. Darum sollten wir versuchen ihm die Hand zu geben. Und dann geschah es: Der Meister der Nacht warf sich auf den Boden, doch dann lief plötzlich Gasty weg. Gasty war der Meister der Nacht!

Als er wegrannte, verlor er etwas, und das war die Geschichte von Hollenfels. Wir hatten Glück, denn der Wächter war nett und gab uns die Geschichte. Als wir zurück in den Bergfried gingen, sahen wir Gasty ins Haus rennen. Im Bergfried angekommen, gaben wir dem Meister der Geschichten die Geschichte zurück. Er las sie uns vor. Sie handelte von einem Ritter, der, weil er auf der Flucht war, von einem Felsen sprang und es überlebte. Als wir in unseren Zimmer waren, war es 11 Uhr. Und als wir mit Zähneputzen fertig waren, war es 11:30 Uhr.

Ich konnte nicht gut schlafen. Über uns trampelte eine Gruppe und rückte Stühle. Um 3 Uhr in der Nacht weckte mich ein Geräusch.

 

A

m Morgen hörte ich einen Wecker und Mariannes Handy klingeln. Es war 7:45 Uhr und wir waren noch müde. Wir standen auf, zogen uns an und gingen frühstücken. Als alle fertig waren mit Essen, nahmen die Mädchen Tee und Zucker. Da kamen wir auf die Idee, nach dem Abwasch ein Teekränzchen zu halten.

Um 9 Uhr wurden wir zu Maurergesellen. Der Herr Michel Steinmetz erklärte uns, was wir tun müssten, aber es war alles nur ein Witz. Er sagte zum Beispiel, dass wir fünf Jahre lang bei ihm arbeiten würden.

 

 

 

 

 

Er zeigte uns die verschiedenen Steinarten, die es im Land gibt. Wir bekamen Steine vorgestellt, die man zum Bauen der Burg benötigt hatte. Er erzählte uns auch, dass es Burgen gibt, wo die Mauer bis zu 6 Meter breit ist. Mit Michel gingen wir auch bis ganz oben in den Bergfried. Da waren die Pechnasen, wo früher heißer Menschenurin hinunter geschüttet wurde um die Angreifer fernzuhalten. Der Urin brennt sogar gut. 

D

anach versuchten wir mit Tusche und Feder die Schriftzeichen nachzuzeichnen, die die Mönche im Mittelalter geschrieben hatten. Das war megacool und schwer.


A
nschließend aßen wir zu Mittag. Diesmal gab es wieder Suppe als Vorspeise, als Hauptspeise Lasagne und Kuchen als Nachtisch.

N

ach dem Essen machten wir ein Gänsespiel im Bergfried.
Wir Jungs mussten 15-20 Minuten auf die Mädchen warten. Wir bildeten Gruppen zu je zwei Leuten.
Es ging darum, Zettel zu finden, die an den Zahlen und Farben zu erkennen waren.
Zuerst würfelten wir und dann mussten
wir so viele Felder weiterrücken, wie wir gewürfelt hatten. Anschließend mussten wir so schnell wie möglich die Karte mit der entsprechenden Zahl finden. Da stand eine Frage drauf, und wenn man sie beantworten konnte, durfte man weiterwürfeln.
Wir mussten den Bergfried immer rauf und runter rennen. Ich war am Ende totmüde. Yves und Charlie wurden als Erste fertig, Maxime und Anne-Sophie als 2.te. Tun und ich waren 3.te.

N

ach dem Gänsespiel spielten wir sehr lange und tranken noch Tee und aßen Kuchen. Um fünf Uhr schauten wir uns einen Film an der von Steinschleudermaschinen handelte.

 

 

Am Abend aßen in der mittelalterlichen Küche. Es gab Hähnchen und Schinken mit Olivenbrot. Gegessen wurde mit den Fingern, wie früher im Mittelalter. Wir grillten den Schinken über den Kerzen. Es war toll.

N

ach dem Festschmaus gingen wir in den Wald. Es war Vollmond und noch sehr hell. Wir machten zwei Spiele. Eins ging so: Einer von uns bekam eine Pfeife und musste sich verstecken. Als er sich verkrochen hatte, musste er in die Pfeife blasen. Die restlichen Kinder liefen dann dem Geräusch der Pfeife nach um den Flüchtenden zu fangen.

In dem zweiten Spiel war ein Kind ein Vampir. Alle andern Kinder waren Menschen. Der „Vampir“ musste die Menschen abklopfen. Dadurch wurden die dann auch zu Vampiren.

Danach gingen wir zurück zur Burg. Unterwegs hörten wir einen Kauz rufen. Als wir wieder in die Burg ankamen, durften die, die wollten noch einmal in den Brunnen oder den hohlen Felsen gehen. Aber ich ging schlafen, denn ich war müde. Die Mädchen durften noch duschen. Es waren nur zwei Duschen warm.

Dann wollten wir schlafen, aber Glenn machte sehr viele Dummheiten.

A

m nächsten Morgen ging es Yves nicht sehr gut,  er hat sich ein paar Mal übergeben. Beim Frühstück aß er auch nichts.  Nach dem Frühstück  musste Yves noch einmal kotzen.  An diesem Morgen waren wir erst um 20 vor 8 erwacht. Die Jungen waren schon in der Dusche. Wir kamen ein paar Minuten zu spät zum Frühstück. Wir aßen und nachher spülten die Mädchen ihre Sachen und die Jungs auch. Später liefen wir sehr schnell rüber ins Schloss um die Koffer zu packen und die Betten abzuziehen. Wir spielten noch ein wenig, dann war der Bus da und wir fuhren gemütlich in die Schule.  Unterwegs sah ich meinen Vater bei der Arbeit.

Um 12 Uhr holte er mich bei der Schule ab wir fuhren nach Hause

Alles in dieser Kolonie war toll.