Besichtigung der "Chambre des Députés"

Am Mittwoch, den 15.2.06, fuhren unsere Klasse und die 5 Klasse von Maryse Gloden mit dem Bus in die Stadt Luxemburg, wo wir die “Chambre des Deputés“ besichtigen wollten. Das Parlamentsgebäude befindet sich neben dem großherzoglichen Palast.

Unterwegs spielten wir wie immer „Wahrheit oder Pflicht“ aber dieses Mal war es besser als die anderen Male. Wir mussten nämlich nicht mehr so dumme Sachen machen.

Als der Bus vor der Altstadt anhielt, stiegen wir aus.
Wir mussten noch ein bisschen gehen, dann standen wir vor dem Parlamentsgebäude.
Wir gingen durch den Haupteingang in die Chamber. Durch diese Tür dürfen normalerweise nur die Deputierten und die Minister reingehen. An der Wand hingen große Porträts. Eine Dame erklärte uns, dass einer der Männer, der Ururgroßvater des Großherzogs war, und dass der andere Mann, der Urururgroßvater des Großherzogs war. Auf dem Boden lag ein langer roter Teppich. Neben dem Flur am Eingang stand noch ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen. Es war alles wunderschön.

Sie erzählte uns, dass die „Chambre des Députés im Jahr 1858 gebaut wurde, das heißt, die „Chambre des Deputés“ ist 148 Jahre alt. Die Dame erzählte uns auch noch über die Großherzoge von Luxemburg. Früher bestimmten sie allein was in Luxemburg geschieht und niemand anders. Jetzt bestimmen die Abgeordneten der „Chamber“ was geschieht.

Als wir dort ankamen, begrüßte uns eine Frau und erzählte uns was überhaupt alles in der „Chamber“ gemacht wird. In der „Chamber“ werden die Gesetze entschieden, z.Bsp ob ein Gymnasium irgendwo gebaut werden soll,…
Sie hat uns auch erzählt wie alles angefangen hat: Als die erste Partei gegründet wurde(LSAP), kamen sehr schnell andere Parteien dazu. Heute gibt es noch: LSAP, déi Gréng, déi Lénk, ADR, CSV und die DP.

Sie erklärten uns auch, dass früher die normalen Bürger nicht mitwählen durften.
Früher durfte man auch nicht seine eigene Meinung sagen ohne bestraft zu werden.
Früher musste man im Parlament Deutsch oder Französisch reden. Aber nach dem zweiten Weltkrieg redete man nur noch Französisch.

Gleich am Eingang empfing uns eine Frau, die uns mit einem Haufen von Erklärungen überschüttete. So erzählte sie uns über das Baujahr des Parlaments, über dessen Aufgaben, sowie über die verschiedenen politischen Parteien. Zum Schluss klärte sie uns auch noch über die eigentlichen Aufgaben der Parlamentarier auf.
Dann begann die Besichtigung. Zuerst führte die Dame uns in ein kleines Nebenzimmer, wo die Abgeordneten sich unter vier Augen beraten können.

Nachdem die Frau uns noch ein paar Erklärungen gegeben hatte, gingen wir eine Treppe rauf. Als wir oben ankamen, war ich erstaunt. Wir kamen in einen kleinen Raum, der so aussah wie ein Wartezimmer. Es war wunderschön, auch hier lag wieder ein roter Teppich auf dem Boden, und es hingen noch einmal zwei große Bilder auf der Wand. Auf dem ersten war die Großherzogin Josephine Charlotte mit einem schönen weißen langen Kleid, auf dem zweiten war Grand – Duc Jean.

Nun gingen wir in einen Saal der Antichambre heißt. Hier können die Politiker auch private Gespräche führen.

Durch eine große Tür kamen wir dann in den großen Sitzungssaal. Die Dame sagte, dass wir uns irgendwohin setzen könnten. Salima, Neda, Tun, Maxime und ich setzten uns ganz oben hin. Hier gab es nur 5 Plätze. Wo Maxime und ich saßen waren die Plätze der Generalsekretäre. Einer davon war der Chef der Dame die uns alles erklärte. Wo Salima und Tun saßen waren die Plätze der Vizepräsidenten, und wo Neda saß war der Platz des  Chamber- Präsidenten. Auf Nedas Pult stand eine Glocke, die stammte von 1921. Salima, Neda und ich, wir fühlten uns voll bequem auf unseren Plätzen.

Die Frau fragte, ob sie uns zuerst über den Saal oder die Sitzungen erzählen solle. Wir stimmten demokratisch ab und wählten den Saal. Es war interessant. Es wurden auch hier wieder sehr viele Fragen gestellt.

Die Frau erklärte uns wo die Plätze der LSAP waren und die von der CSV. Dann zeigte sie uns die Plätze der Minister, und die Schüler die dort saßen lasen deren Namen vor. Dazu wurde dann immer gesagt wofür dieser Minister zuständig ist. Sie erzählte uns noch viele andere Sachen, aber ich weiß nicht mehr genau was.

Wir durften sogar auf den Plätzen der bekannten Leute sitzen.

Heute Nachmittag würden die Abgeordneten und die Minister hier über das Kioto-Protokoll diskutieren.

Hier hat man uns erklärt wie eine Sitzung abläuft. Wenn dann jemand eine Idee hat, stellt er sie vor, und kommt nach vorne. Wenn jemand das nicht gut findet, muss er seine Gründe erklären. Oder es wird abgestimmt.

Bei Maximes Computer öffnete sich auf einmal die Word-Software und jemand schrieb: „Fanger ewech!“. Etwas später klingelte bei ihm auch das Telefon. Als die Führerin kam, wurde aufgelegt. Durch diese beiden Ereignisse wurde auch viel gelacht.

Ich saß zuerst auf Viviane Loschetters Platz, aber danach haben wir ein Spiel gemacht und wir mussten einen bestimmten Deputierten suchen. Ich musste Michel Wolters Platz finden.

In diesem Saal sind 6 Kameras, die alles live ins Fernsehen übertragen.

Die Frau hat uns erklärt wie alles im Sitzungssaal läuft, und dass der Raum auch manchmal für den Grand-Duc bei Festlichkeiten als Speisesaal benutzt wird.

Auch in der „Chambre des Députés“ gibt es Strafen. Wenn z.Bsp. jemand anfängt zu essen, und der Präsident sagt: „Es reicht!“ , und er trotzdem nicht damit aufhört, dann wird er verwarnt oder sogar vor die Tür gesetzt, und wenn er nicht will, dann befördert ihn ein Polizeibeamte hinaus. Auch im kleinen Saal, wo die Zuschauer sitzen, gibt es Regeln. Man darf nicht applaudieren, nicht essen, nicht jubeln und schreien und schon gar nicht mit Tomaten schießen.

Später sind wir auf die Zuschauertribune gegangen. In der ersten Reihe sitzen hier immer die Journalisten. Und hinter ihnen sitzen dann Leute die zuschauen kommen. Ein Wachmann passt auch immer auf, dass keiner der Zuschauer Dummheiten macht.

Wir stellten noch ein paar Fragen, dann gingen wir in den Regieraum. Hier kommen Leute aus der „Chambre des Deputés“ aufs Fernsehen. Man kann auch noch mit den Kameras näher an die Leute heran gehen, zum Beispiel auf den Abgeordneten, der gerade redet.

Als wir runter gingen zeigten sie uns den Regieraum für die Fernsehübertragung. Von hier aus kann man alle Kameras und Computer lenken.
Sie zeigten uns wie man einen Abgeordneten heranzoomt, oder wie man das Bild heller oder dunkler macht.

Anschließend gingen wir in den Regieraum wo die Fernsehaufzeichnungen zusammengestellt werden. Das heißt, wenn wir etwas im Fernsehen sehen, ist es wegen der Leute die in diesen Raum arbeiten. Eine Frau zeigte uns, wie dass alles funktionierte: Es müssen immer zwei Leute da sein, die eine Frau muss gucken wer im Moment redet um die Kamera auf ihn zu richten und die andere muss überprüfen ob die Farben normal bleiben z.B.: wenn man ein weißes Hemd anhat, dann muss die Farbe auch weiß bleiben.

Vor dem Eingang war das Büro des Sicherheitsbeamten. Er hatte immer böse geschaut.

Nachdem wir uns bei der Dame bedankt hatten, konnte jeder von uns sich noch ein interessantes Buch mit nach Hause nehmen.
Dann gings zu Fuß über den „Fëschmaart“ zurück zum Bus. Etwa um 10Uhr45 waren wir wieder in der Schule.
Das war ein interessanter Vormittag.

Anschließend war die Führung fertig. Als wir raus gingen, bekamen wir ein Buch, das hieß: „Wir entdecken das Parlament“. Ich habe es noch nicht gelesen, denn ich bin jetzt dabei ein anderes Buch zu lesen, aber wenn ich damit fertig bin, fange ich damit an, es wird mir sicher gefallen.
Der 15.2.06 war ein sehr toller Tag.

Ich fand den Besuch toll, denn ich wusste vorher noch nicht wie alles dort abläuft.

 

(Auszüge aus den Berichten der Schüler, 6. Klasse von C.Schmit, Februar 2006)