Der Tsunami

 

Während der Ferien war ich in Gabun, das liegt an der afrikanischen Westküste. Ich übernachtete 1 km vom Meer entfernt. Nach einer Woche wurde das Meer, so als gäbe es eine riesige Ebbe, hunderte Meter weit zurückgespült. Auf dem Strand brach Panik aus. Jeder wusste was das hieß: „ Ein Tsunami!!!

(Sie wussten es, weil es in Afrika schon 3 Mal einen Tsunami gegeben hatte.)

Schon nach drei Minuten war niemand mehr am Strand. Ich lief ebenfalls sofort weg, nahm mein Auto und fuhr los. Ich hatte nichts anderes im Kopf als mich so weit wie möglich vom Strand zu entfernen.

Als ich in einer Stadt nahe der Grenze von Kongo und Kamerun war, hatte ich kein Benzin mehr. Ich blickte in den Rückspiegel, es war noch nichts Anormales zu sehen. Dann stieg ich aus und sah vor mir ein großes Gebäude das stabil aussah. Ohne lange zu überlegen, lief ich ins Gebäude und kletterte bis auf den obersten Stock. Es waren schon ein paar Leute da. Sie hatten die Meldung im Radio gehört und waren voller Panik.

Die meisten Leute sprachen Deutsch, das war gut für mich. Ein Mann schlug vor, dass die Männer rauslaufen sollten um Essen und Trinken zu besorgen. Die Frauen würden in dieser Zeit die Nachrichten am Radio verfolgen. Im Notfall sollten die Frauen die Männer anrufen und ihnen die Nachrichten mitteilen.

Jeder war gleich damit einverstanden.

Die Männer und natürlich ich, gingen raus und plünderten so viele Geschäfte wie möglich.

Nach einer Stunde hatten wir alle Geschäfte in der Gegend leer geräumt. Wir luden alles in einen gestohlenen Lastwagen und fuhren zum Gebäude zurück.

Die Frauen liefen voller Panik im Zimmer umher. Eine Frau schaltete das Radio wieder an und sagte, wir sollten zuhören. Der Reporter sagte mit ernster Stimme:

„ Wichtige Nachricht. Der Tsunami hat bereits alle Staudämme zerstört. Er bewegt sich in Richtung Ägypten. Die Flutwelle ist ungefähr 60 Meter hoch.

Es sind schon mindestens 30 000 Tote zu beklagen. Vermutlich ist der Tsunami durch ein falsches Manöver

der Armee entstanden. Die Soldaten haben vor einem Testflug vergessen die Atombomben zu entladen. Natürlich ist eine Bombe heruntergefallen und ist im Meer explodiert.“

„Leider kommt der Tsunami in unsere Richtung!“, rief ich und lief zum Fenster. Was ich da sah raubte mir die Fassung. Der Tsunami kam direkt auf uns zu!

Die Monsterwelle kam bedrohlich näher. Ich schrie:

„Jeder soll ganz in die Ecke gehen und warten!!!“

Dann waren es nur noch hundert Meter, fünfzig,… Man hörte wie die Fenster des unteren Stockwerkes zerschmettert wurden. Das Wasser stieg immer höher, bald war es schon an der Treppe angekommen. Ein Fenster brach mit einem dumpfen Knall und Wasser strömte ins Zimmer herein. Die Frauen gerieten noch mehr in Panik als zuvor, ein paar fielen sogar in Ohnmacht. Schilder, Autoteile,… wurden mit ins Gebäude hineingeschwemmt.

Das alles ging blitzschnell und dann war es mit einem Mal vorbei. Vorsichtig schaute mich um. Eine Frau war verletzt, sie hatte ein Schild gegen die Stirn bekommen. Wir hatten zwar einen Verbandkasten dabeigehabt,  aber nun hatte das Wasser ihn fortgeschwemmt.

Nach ungefähr 3 Tagen hatten wir nichts mehr zu essen.

Das Wasser hatte uns fast nichts gelassen.

Glücklicherweise kamen die Rettungsleute einen Tag danach. Leider war die verletzte Frau in der Zwischenzeit verblutet.

Die ganze Stadt war verwüstet worden.

Ich hab das Radio angeschaltet und hörte den Sprecher sagen:

„ Es ist etwas Unglaubliches geschehen. Wegen des Tsunami ist Afrika gegen den europäischen Kontinent gestoßen. Dabei sind Portugal und Spanien von Europa getrennt worden.“

 

Maxime (Oktober 2005)