Die Zwerge und das nackte Baby

Es war am Abend, der Vater Peter wollte dem kleinen Benni die Windeln wechseln. Benni lag auf dem Boden auf einer Decke. Vater Peter ging in die Küche die schmutzige Windel in den Abfalleimer werfen. Unterdessen war der kleine Benni schon entkrabbelt und zwar nach draußen.

Doch vor dem Haus lauerten Zwerge, und die schnappten sich das Baby.

Im Ganzen waren es vier Zwerge. Das arme kleine Baby war nackt.

Die Zwerge waren auch nicht besonders angezogen.

Sie trugen jeder eine Mütze, eine Unterhose, eine Strumpfhose und Schuhe.

Dem Baby war kalt. Doch die Zwerge kümmerten sich um ihn.

Sie nahmen das Baby mit nach Hause. Dort ergriff das Baby manchmal einen Zwerg und dachte es wäre ein Spielzeug. Die Zwerge fanden es interessant und einer sagte: „Wenn, er groß wird ernennen wir ihn zum König.“

Um dem kleinen Kind Kleider zu geben mussten sie die alten Kleider des anderen Babys, das sie entführt hatten, geben. Das andere Baby war nämlich schon einen Tag nach seiner Entführung verschwunden. Die Kleider passten wie angegossen.

Die Zwerge wohnten in einem großen Zauberbaum. Sie hatten fünf Betten. Im fünften Bett hatte das andere Kind geschlafen. Dieses Bett war ungefähr so groß wie die vier Zwergenbetten zusammen.

Der kleine arme Benni weinte die ganze Nacht lang vor Hunger.

Die Zwerge konnten ihn nicht beruhigen. Doch dann hatte ein Zwerg eine Idee und sagte: „Ich weiß, ich hab einmal ein Buch gelesen und da stand, dass Babys gerne Milch trinken.“

Und einer fragte: „Und wo kriegen wir die Milch her?“

„Von einer Kuh“, lautete die Antwort.

Danach gingen sie sofort nach einer Kuh suchen. Nach einer halben Stunde kamen sie zur einer Weide auf der einer Kuh graste. Aber es war nicht leicht das Tier zu fangen, denn es rannte immer weg. Schließlich fingen sie die Kuh mit einem Seil ein. Und dann machten die Zwerge sich ans Melken.

Inzwischen war der kleine Benni schon wieder entkrabbelt. Er hatte nämlich erkannt, dass die Weide nicht weit von seinem Haus entfernt war.

Als seine Eltern sahen wie er angekrabbelt kam, riefen sie vor Freude: „Unser Kind ist ein Wunderkind!“

Die Zwerge waren aber so traurig, dass ihnen schon wieder entwischt war, dass sie beschlossen nie wieder ein Kind mit zu sich nach Hause zu nehmen.

Melanie (Oktober 2004)