Die fliegende Matratze

 

Peter ist ein zehnjähriger Junge, der in einer großen Stadt in der Schiller-Straße in einem großen Haus wohnt. Peters Mutter ist Hausfrau und arbeitet halbtags als Büroangestellte. Peters Vater ist gelernter Gärtner und hat eine Gärtnerei in der Stadt.

Eines Abends fragt Peter seine Eltern: „Ich habe solch eine alte Matratze, könnt ihr mir nicht eine neue kaufen?“ Seine Eltern sagen ja. Dann putzt Peter wie jeden Abend seine Zähne und geht ins Bett. Mitten in der Nacht klopft es plötzlich ans Fenster. Peter wacht auf und macht das Fenster auf, doch draußen ist niemand. Also macht er das Fenster wieder zu. Als er gerade wieder in sein Bett schlüpfen will, klopft es wieder. Peter springt zum Fenster und erblickt ein Wesen auf einem Besen. „Eine Hexe!“, denkt er.

Er öffnet das Fenster und fragt die Hexe: „Was machst du hier am Fenster?“ „Ich will dir etwas Wichtiges sagen“, antwortet die Hexe. „Du darfst keine neue Matratze bekommen.“ „Woher weißt du von der Matratze?“, fragt Peter erstaunt. „Ich weiß es eben. Ich will dir nur sagen: Behalte die Matratze, denn sie ist etwas Besonderes, sie kann fliegen. Und noch etwas. Du darfst es nur deinen Freunden sagen. Wenn du es jemand anders erzählst, wirst du von mir in einen Fisch verwandelt.“  Peter ruft gleich danach seine drei besten Freunde an. Sie heißen Tom, Romain und Nadine. Peter sagt ihnen sie müssten unbedingt gleich kommen.

Kurze Zeit später klingelt es und seine Freunde stehen vor der Tür. „Kommt, wir gehen in mein Zimmer und fliegen mit der Matratze.“ „Das geht doch gar nicht!“, behaupten Tom und Nadine kopfschüttelnd. „Und ob das geht. Ihr werdet schon sehen. Ich hole nur noch schnell zwei Rechen aus dem Schuppen.“ Als Peter zurückkommt, fragt Romain: „Wozu brauchst du denn zwei Rechen?“ „Ganz einfach“, erklärt Peter, „einen für das Lenkrad und den zweiten für den Motor.“ Tom, Romain und Nadine stehen im Zimmer wie vom Donner gerührt, während Peter die beiden Rechen an der Matratze befestigt.

Dann geht es los. Die Matratze hebt vom Boden ab und sie fliegen in den Himmel. Nadine fragt: „Wohin fliegen wir?“ „Ich meine, wir fliegen zu dem Nordpol“, sagt Peter. „Halt dich fest!“

Um Punkt zwölf Uhr sind sie am Nordpol. Peter sagt: „Zieht eure Mäntel an, es ist nämlich kalt.“ Nadine ruft begeistert: „Ich kann von hier oben ein Eisbär-Baby sehen und Pinguine, und Robben!“ „Wir fahren lieber nach Ägypten“, schlägt Peter vor, „da ist es nicht so kalt wie am Nordpol!“ Gesagt, getan! Als es dämmert, ruft Romain plötzlich: „He, ich kann die Pyramiden erkennen und den Sand, aber ich sehe weit und breit kein Wasser!“ Tom jammert: „Ich habe Durst.“ „Dann lass uns heimfahren, ja?“ Peter lässt Tom mitten in der Stadt ab, und Nadine und Romain am Stadtrand. Dann fliegt er nach Hause. Er legt die Matratze auf sein Bettgestell, nimmt die Decke und legt sich zufrieden schlafen.

Vanessa (Oktober 2004)