Tim, der Gärtner, war ein reicher Mann. Weil überall im Haus Pflanzen standen, sah seine Villa aus wie ein Garten. Davor standen Efeu und auch Buxus. Der Gärtner ließ es sich gut gehen, er hatte viele Leute eingestellt die für ihn arbeiteten. Er besaß viele Gärtnereien auf der ganzen Welt.

Er hatte aber auch viele Feinde, und aus diesem Grund hatte er einen Teil seines Geldes in einem ganz besonderen Topf mit einem ganz besonderen Baum vergraben.

Eines Tages verschüttete er aus Versehen ein spezielles Produkt, das er für eine andere Pflanze entwickelt hatte. Er hatte seinen Baum mit einer anderen Pflanze verwechselt. Tim goss den Baum ständig, bis er größer wurde als ein Mensch, und bald war er größer, doppelt so hoch wie ein Erwachsener.

Der Gärtner freute sich, dass er eine Weltentdeckung gemacht hatte. Die Pflanzen ohne Geld drin verkaufte er auf dem Markt. Dort stürzten sich alle Leute auf die Pflanzen. Tims Pflanzen waren zwar teuer, aber sie sahen wunderschön und sehr gepflegt aus. Sogar die Nachbarn kamen um die Pflanzen zu kaufen. Der Gärtner wurde weltberühmt.

Tim liebte sein Beruf sehr, er hatte Freunde, die sich um seine Gärtnereien kümmerten und die die Pflanzen pflegten. Er kümmerte sich mehr um die Pflanzen als um sich selbst. Es war seine aller, allerliebste Beschäftigung. Am allerbesten kümmerte er sich um den Baum, unter dem jetzt schon 5 Millionen vergraben waren. Er musste ihn regelmäßig umtopfen, weil er immer noch weiter wuchs.  Es war das, was er sich schon lange gewünscht hatte.

Er lud viele Freunde ein und zeigte ihnen den Baum. Alle fanden ihn schön, aber viel zu groß. Sie sagten alle, er solle ihn in seinen Garten pflanzen, oder ihn nicht mehr so viel gießen.

An dem Baum hing eine einzige Kirsche. Die Leute nahmen eine Leiter und wollten die Kirsche essen, doch niemand bekam sie herunter. Und wer an ihr zupfte, dem stand ein schreckliches Schicksal bevor. Und so geschah es dann auch. Die Leute hatten viel Pech, alles was sie machten ging schief. Sie wussten, aber nicht was sie falsch gemacht hatten. Es sagte auch niemand ihnen, was sie verbrochen hatten. Es ging einfach immer so weiter, bis der Gärtner es ihnen erklärte: „Ihr habt vor ungefähr zwei Wochen probiert die Kirsche von meinem Baum herunterzureißen, doch das dürft ihr nicht. Er hat euch Pech gewünscht. Na, seht ihr jetzt ein, dass das völliger Schwachsinn war?’’ Alle entschuldigten sich und erkundigten sich was sie machen können um den Fluch zu brechen. „Ja’’, sagte der Gärtner „da müsst ihr mir ein bisschen Geld geben um eine neue Fabrik zu gründen, wo ihr dann auch arbeiten könnt. Da bekommt ihr dann so viele Bäume wie möchtet, doch ich zeige euch nicht, wie ich sie herstelle.’’ Sie waren sehr froh und fragten, wie er das Pech verschwinden lässt. „Das werdet ihr noch sehn“, meinte Tim knapp.

Und tatsächlich, von dem Tag an waren die Leute nicht mehr vom Pech verfolgt. Sie bedankten sich herzlich bei Tim. An dem Baum hing auch ein Räubermesser. Wenn man aus Versehen dagegen flog stand einem ebenfalls ein schlimmes Schicksal bevor. Dann wurde man Räuber, man kam ins Gefängnis. Da kam man niemals heraus.

An dem Baum hing auch ein Säbel, damit wurde man zum Piraten. Man baute ein Schiff und war böse und blöd, das war sehr schlecht. Die Piraten waren die bösesten Kerle der Welt. Sie streiften durch die Gassen und schlugen die Leute.

Es hing  auch ein Knüppel an Baum. Die Pflanze sah aus als käme sie aus der Armee.

Tim pflanzte nur noch die Geldbäume, die sonst niemand pflanzte. Es war sein eigenes Rezept, und das kannte natürlich nur er und es blieb sein Geheimnis.

Das war die Geschichte vom Gärtner Tim mit seinem besten Freund, dem wertvollen Kirschbaum.

 Véronique (November 2004)