Das Monster im Keller !

 

Ich wohne erst seit drei Wochen hier, aber ich habe schon so manches erlebt. Viele gruselige und angsteinflößende Ereignisse. Über ein Abenteuer möchte ich hier besonders berichten.

Es war am 13. Oktober, an einem Freitag. Ich bin mit meinem Hund Macha, einem Husky, spazieren gegangen. Meine kleine Schwester wollte mitgehen, aber meine Mutter sagte zu ihr, sie solle ihr bei der Arbeit helfen. Wir haben nämlich ein großes Haus mit einem Garten, und da gibt es viel zu putzen.

Macha und ich gingen heute einen neuen Weg. Er führte durch einen dunkeln Wald und die Bäume standen so dicht beieinander, dass man nicht hindurchgucken konnte. Dauernd raschelte irgendwo etwas und manchmal schrie eine Eule. Das klang richtig unheimlich und ich bekam eine Gänsehaut. Zum Glück war Macha bei mir. Mit ihr fürchtete ich mich nicht so. Da durchzuckte es mich so, als ob ich von einem Blitz getroffen wäre. Macha war verschwunden. Weg ! Wie vom Erdboden verschluckt. So laut ich konnte, rief ich sie. Dann lauschte ich. Nichts. Es herrschte Totenstille, außer dass eine Eule heulte. Eine Eule ? Schnell lauschte ich noch mal. Es war Macha ! „Macha", rief ich und wollte schnell zu ihr laufen. Aber, als ich in die Richtung lief, wo Macha geheult hatte, hörte ich sie in der anderen Richtung jaulen. Erstaunt drehte ich mich um und lief ihr nach. So lief ich eine Zeit hin und her. Panik ergriff mich. „Wenn bloß nichts passiert ist," dachte ich die ganze Zeit, denn ich liebe Macha sehr. Einen Moment lang hing ich in der Luft, dann stürzte ich. Ich war über eine der verdammten Wurzeln gestolpert und schrie kurz auf, denn ich hatte mir am Knie wehgetan. Langsam setzte ich mich auf und sah mich um. Es war eine ganz unbekannte Gegend ! Ich hatte mich verlaufen und war richtig verzweifelt. Zuerst hatte ich Macha verloren, dann hatte ich mir mein Knie aufgeschlagen und zu guter Letzt hatte ich mich auch noch verlaufen. Am liebsten hätte ich laut geweint. Aber ich stand auf und ging ein paar Schritte. Zum Glück war nichts verstaucht oder gebrochen. Plötzlich hörte ich ein Wimmern. Es war laut und grässlich. Ich hatte schreckliche Angst. Aber ich musste Macha finden. Also ging ich weiter. Da stand plötzlich ein altes, verfallenes Haus vor mir. Das Dach war eingestürzt. Es bot einen unheimlichen Anblick. ( Ohne es zu merken, schlotterte ich ). Da ertönte ein lautes, entsetztes Heulen.

Macha war in diesem Haus ! Also ging ich zitternd wie Espenlaub zur Tür hinein. Drinnen war es stockdunkel und es roch modrig. Ehe ich mich an die Dunkelheit gewöhnen konnte, flitzte etwas riesiges an mir vorbei. Ich erschrak zu Tode und fiel hart auf den Boden. Als ich aufsah, sah ich, dass es nur ein Schwarm Fledermäuse war. Wenn ich mich nicht so erschreckt hätte, hätte ich wahrscheinlich gelacht. So konnte ich nur erleichtert aufatmen. Im selben Augenblick hätte ich mir fast in die Hose gemacht. Denn vor mir hatte sich einfach so eine Tür quietschend geöffnet. Unterm Haus war also noch ein Keller. Ich richtete mich auf und ging langsam zur Tür. Noch langsamer stieg ich die Treppen hinunter. Wenn es nicht um Macha ginge, wäre ich schon längst abgehauen. So ging ich todesmutig hinunter. Als ich unten ankam, sah ich mich um. Irgendwie fühlte ich mich nicht mehr so beklemmt. Der Keller war ziemlich groß. Überall standen Kisten mit fingerdickem Staub darauf. Ich drehte mich langsam um und studierte alles. Aber, als ich mich schon ziemlich sicher fühlte und fast keine Angst mehr hatte, stockte mir der Atem. Vor mir stand ein grauenhaftes Monster mit sechs Beinen. Es war haarig und sah aus wie eine Spinne. Aber es ging auf zwei Beinen. Ich war gelähmt vor Schreck. Ich sah, wie es sich zu mir herunterbeugte. Im selben Augenblick hörte ich ein wütendes Knurren. Etwas sprang auf das Monster und biss die ganze Zeit auf es los. Das Urvieh wehrte sich, aber das kleine Dingsda war stärker. Schlussendlich brav das Urvieh zusammen. Die ganze Zeit hatte ich mit schreckensbleichem Gesicht zugeschaut. Dann schrie ich laut auf. Das kleine Dingsda war… Macha ! Ich lief zu ihr und drückte mein Gesicht an ihr Fell. Ich weinte vor Freude, dass das Monster besiegt war und meine Macha wieder da war ! Ich umarmte Macha, die mindestens genauso froh war wie ich nicht mehr allein zu sein und wir liefen glücklich aus dem Haus.