11.03.2001 Maurice

Der Vampir und ich im Cafe

Vor zwei Wochen, als ich meinen ersten Tag in der neuen Schule genießen konnte, fing alles an. Jeder kam mir so fremd vor und die Lehrer waren auch viel strenger. Vielleicht lag es daran, dass sie Neulinge nicht besonders mochten. Jedenfalls, meine erste Stunde Deutschunterricht bei Mrs Summers war klasse. Wir hatten gerade das Thema "Vier Fälle". Nach der Schule ging ich dann zu Mittag essen. Man gab mir eine Adresse an, weil ich noch neu in der Stadt war. Allerdings, die Typen von denen ich sie bekommen hatte, na ja… Trotzdem probierte ich es. Im Cafe, bestellte ich mir ein Baconsandwich mit Mayonnaise. Auf einmal kam ein großer, merkwürdiger Typ rein. Er ging zur Toilette und plötzlich… ertönte ein grausiges Gekreische. Ich ging hin und sah eine Frau auf dem Boden liegen, sie hatte zwei Löcher im Hals. Ich wusste sofort; in dieser Stadt gab es auch Vampire. In jener Nacht konnte ich nicht schlafen. Immer wieder sah ich die tote Frau und den großen, merkwürdigen und jetzt auch gefährlichen Mann vor mir. Wie er wohl mit zwei spitzen Zähnen aussah? Mitten in der Nacht hörte ich ein lautes Stöhnen. Ich bekam eine Gänsehaut und zog die Bettdecke über den Kopf. Doch dann packte ich all meinen Mut zusammen und stieg aus dem Bett. Immer noch hatte ich die Hosen voll. Ich ging zum offenen Fenster und schaute hinaus. Wieder sah ich den großen, merkwürdigen und gefährlichen Typ. Er hatte sich erneut ein weibliches Opfer ausgesucht. Schnell sprang ich aus dem Fenster und lief zu ihm. Doch der Vampir bemerkte mich. Er lief so schnell wie der Blitz weg und ich hinterher. Er führte mich zu einem Haus. Ich hatte gerade meine Angst im Griff doch das Haus ließ sie wieder steigen. Die Tür knallte zu und der Vampir verschwand mit dem Knall. Das Haus lag nahe an einer Kapelle. Aber wie konnte ein Vampirenhaus neben einer Kapelle mit riesigem Kreuz stehen. Jedenfalls ging ich rein. Es war schon fast Morgen, also musste er sich im Keller versteckt haben. Ich hörte ein langsames Humpeln, was darauf hindeutete, dass er verletzt war. Und so war es auch, denn als ich in den Keller kam lag der Vampir auf dem Boden und verblutete. Ich bekam einen Schreck, denn er hatte eine riesige Wunde am Bein. Ich ging zu ihm, er war noch immer fähig anzugreifen, doch ich musste ihm wohl ein sicheres Gefühl gegeben haben. Ich verband seine Wunde. Auf einmal sah sein Gesicht wieder menschlich aus. Jetzt konnte ich ihn ins Krankenhaus bringen.

Fünf Tage später wollte ich ihn besuchen. Ich kam rein, das Fenster war groß aufgerissen, doch auf Bett lag niemand, nur ein Zettel wo draufstand:

"Danke für alles! Doch Freunde können wir nicht werden."

Am nächsten Tag in der Schule waren alle Lehrer und Schüler viel freundlicher zu ihrem Neuling. Was das zu bedeuten hatte, wusste ich damals noch nicht.