Der enorme Holzbedarf der Industrie führte schließlich dazu, dass der Grünewald regelrecht ausgeräubert wurde. Dies ging sogar soweit, dass überhaupt kein Holz mehr für den Häuserbau oder die Möbelherstellung zur Verfügung stand. Man erkannte, dass der Wald und mit ihm das Holz keine unendliche Rohstoffquelle darstellten und deswegen eine geregelte Holznutzung notwendig wurde.

Um den Raubbau zu beenden und um wieder wertvolles Stammholz* produzieren zu können, wurde ab dem Jahr 1850 der Grünewald als Altersklassenwald bewirtschaftet.

Der Altersklassenwald

Im Altersklassenwald standen die verschieden alten Bäume nach Alter getrennt auf jeweils verschiedenen Flächen. Deshalb gab es Waldstücke nur mit jungen Bäumen und solche nur mit älteren und größeren Bäumen. Häufig wurden nach Erreichen der Erntezeit (zum Beispiel bei Buchen im Alter von 120 bis 140 Jahren) Teile des Waldes kahlgeschlagen. Die kahlen Flächen wurden anschließend mit kleinen Bäumen wiederbepflanzt. Für die Anpflanzung wurden neben einheimischen Laubhölzern auch verstärkt Nadelhölzer verwendet (Fichten oder auch die aus Nordamerika stammende Douglasie).