Bis allerdings die naturnahe Waldwirtschaft das Bild des Grünewaldes prägen wird, dauert es noch einige Jahrzehnte.

Die naturnahe Waldwirtschaft erfüllt besser als der Altersklassenwald die Funktionen des Waldes – sie ist die naturverträglichste Art der Holzerzeugung.

Die vielen Baumarten im Dauerwald liefern ein reiches Holzsortiment: Brennholz, Bauholz, Möbelholz, Holz zur Spanplattenherstellung, Holz zur Papierherstellung usw..

Durch dieses umfangreiche Angebot kann schneller auf die Bedürfnisse des Holzmarkts

reagiert werden.

Die Waldwirtschaft im Dauerwald

Bei der Dauerwaldbewirtschaftung im Grünewald werden die Eingriffe so weit wie möglich reduziert und die natürlichen Abläufe im Wald genutzt:

 

• Im Grünewald wird auf Kahlschläge verzichtet.

• Um eine neue Waldgeneration zu begründen, nutzt der Förster die natürlich unter dem Kronendach der alten Buchen aufkommenden Sämlinge, die aus den Bucheckern gekeimt sind. Dieses Prinzip nennt man Naturverjüngung.

• Als Ergänzung zu den jungen Buchen pflanzt der Förster Edellaubhölzer, wie z.B. Linde, Kirsche, Ahorn und Esche.

• Auf Windwurfflächen wird der natürlichen Sukzession* freien Lauf gelassen. Die dort aufkommenden Pionierbaumarten* (z.B. Birke, Weide, Eberesche) werden nicht entfernt, sondern mit ihnen wird ein Vorwald aufgebaut. Der Vorwald wirkt sich positiv auf die Entwicklung eines späteren Buchenwaldes an diesen Standorten aus. Er verbessert das Mikroklima* und schützt dadurch die jungen Buchen vor starker Sonneneinstrahlung und Frost. Außerdem verbessert der Vorwald den Boden durch seine leicht abbaubare Streu.