Natürliche Mumien

Einige der interessantesten Mumien sind ohne Balsamierkunst erhalten geblieben. Natürliche Mumien findet man gewöhnlich nur in Gebieten mit extremem Klima, wo trockener Sand oder eisiger Frost die Verwesung verhinderten. Verwesung wird durch Bakterien hervorgerufen, die sich in dem Wasser ausbreiten, das 70% des Körpergewichts ausmacht. Heißer Wüstensand kann eine Leiche daher durch Austrocknung konservieren. Im Eis begrabene Körper sind wie in einer Gefriertruhe vor Verwesung geschützt; bei so tiefen Temperaturen können Bakterien nicht leben. In einigen Felshöhlen wurden Körper durch kalte Temperaturen und kalte Winde gefriergetrocknet. Auch die ungewöhnlichen Bedingungen nordeuropäischer Moore haben Leichen sehr gut erhalten.

Moorleiche

Moorleichen haben sich über die Jahrhunderte hinweg oft erstaunlich gut erhalten. Diese Moorleiche wurde in Dänemark gefunden und stammt vermutlich aus der Wikingerzeit.

Silkeborg Museum, Dänemark/Werner Forman Archive

 

In aller Welt wurden den Toten - gewöhnlich aus religiösen Gründen - hübsche Dinge mit ins Grab gelegt. Zum Beispiel ein 5000 Jahre alter Topf mit Nahrung für das Leben nach dem Tod.

Wie entsteht eine Sandmumie?

Der Tote wurde in eine flache, ovale Grube im Wüstensand gelegt: in Hockenstellung, mit dem Kopf nach Süden und mit dem Gesicht nach Westen, zur untergehenden Sonne, gewandt. Die Leiche wurde mit Sand bedeckt, der sie mumifizierte. Trockene Haut spannt sich über das Skelett. Die vielen Dinge die man bei diesen Sandmumien fand, beweisen dass die Ägypter damals schon an ein Leben nach dem Tod glaubten.

Tiermumien

In Wohnhäusern befinden sich manchmal Tiermumien. Zugluft kann tote Mäuse in den Wänden und unter Bodenbrettern austrocknen. Im 16. und 17. Jahrhundert mauerte man beim Hausbau oft tote Tiere und andere Glücksbringer ein.

Der Mann aus dem Eis

Am 19. September 1991 entdeckten deutsche Wanderer nahe der österreichisch-italienischen Grenze auf einem Gletscher einen gefrorenen Körper. Im März hatte ein Saharasturm Staubwolken über die Alpen auf diesen Gletscher geblasen und den Körper teilweise freigelegt. Man nannte den Mann aus dem Eis ,,Ötzi, weil er in den Ötztaler Alpen gefunden wurde. Er starb zwischen 3350 und 3300 v. Chr., damit ist er die älteste Mumie der Welt. Wer war nun der Ötzi? Er war mindestens 1,57 groß, hatte mehrere merkwürdige Tätowierungen und war einst für die Gebirgstour gut ausgerüstet. Er trug Lederkleidung und Schuhe, die zum zusätzlichen Schutz vor Kälte mit Gras gefüttert waren. Außer Axt, Bogen und Pfeilen trug er einen Feuersteinschaber (als Feueranzünder) in einem Lederbeutel.

Als Ötzi aus dem Gletscher befreit war, begann er aufzutauen und drohte zu zerfallen. Ein Pilz hatte sich auf seinem Körper ausgebreitet, den österreichische Mediziner sorgsam entfernten. Dann froren sie ihn bei -6 Grad wieder ein.

Steve (Januar, 2001)

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